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Preisentwicklung der Immobilien in Sofia im ersten Halbjahr 2009

DurchschnittLage 1MittelwertLage 2
1. Quartal7431.102 1.462
2. Quartal 6941.0411.388

Lage 1: Für Investoren eher nicht in Frage kommenden Gegenden, jedoch keine Slums
Mittelwert: Durchschnittlicher (errechneter) Wert
Lage 2: Für Investoren interessante gute Gegenden, jedoch keine Spitzenlage

   Alle Angaben auf dieser Seite basieren auf Medienberichten und sind daher ohne Gewähr. 
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Wenn bei den Preisen nichts Anderes angegeben ist, handelt es sich um Quadratmeterpreise in Euro ohne rückerstattungsfähige Mehrwertsteuer (diese beträgt in Bulgarien 20%).
Nachrichten aus Bulgarien mit Schwerpunkt Immobilienmarkt
Nachrichten Mai

23. Mai   In den heutigen Abendnachrichten des Senders bTV kam eine Gerichtsvollzieherin aus Plovdiv zu Wort.  Die Dame berichtete über wachsendes Unvermögen von Kreditnehmern, die Raten zu bezahlen und in Folge dessen von 7 - 8 Zwangsversteigerungen von Immobilien pro Monat in dieser Stadt mit dem Kommentar "das ist nicht wenig".  Weiter sprach man davon, dass der Immobilienmarkt in der Stadt "seit Monaten tot" sei.  Bei Zwangsversteigerungen seien oft Marktpreise der Immobilien erreicht worden, ähnlich wie bei einem Makler.
Mitten in einem Wahlkampf, in dem die Auseinandersetzungen der Parteien mit einer Schärfe geführt werden, die man in den letzten 20 Jahren kaum gesehen hat, gibt es seit Wochen recht wenig Reportagen bzw. Zeitungsartikel über den Immobilienmarkt.

Das Gesagte über Plovdiv stellt die Lage in Sofia auch relativ gut dar.  Allerdings scheint die Beobachtung, dass der Preis bei einer Zwangsversteigerung den normalen Marktpreis erreichen kann, ein bisschen unlogisch.  In einem Land mit nicht genügend starker Justiz macht es doch einen großen Unterschied, ob man an der Tür der gerade erworbenen Immobilie vom lächelnden Gesicht eines Verkäufers, dem man soeben bezahlt hat, empfangen wird oder vielleicht von jemandem, der ziemlich böse ist, dass eine Bank gerade seine Wohnung versteigert hat.

Nachrichten April

13. April   In den heutigen Abendnachrichten des Senders bTV wurde über Zeichen anfänglicher Belebung des Immobilienmarktes in Sofia berichtet.  Weiter sprach man davon, dass Kaufabschlüsse in der Regel 20% unter den veröffentlichten Verkaufspreisen stattfänden, sowie über einen Einzelfall, bei dem EUR 145.000 für eine Wohnung verlangt wurden, auf Drängen des Maklers der Preis auf EUR 105.000 korrigiert wurde und die Wohnung am Ende für EUR 95.000 tatsächlich verkauft wurde.  Im Stadtzentrum von Sofia seien die Mieten von Geschäften "bis vor kurzem" ab BGN 80 pro Quadratmeter gewesen; heute gäbe es in denselben Strassen Quadratmeterpreise ab BGN 40.
Fast alle Sender haben umfassend über den heutigen Streik aller Mieter in einem großen Kaufhaus (neubulgarisch: Mall) berichtet.  Damit wollte man entschlossenes Vorgehen gegen Mieterhöhungen um ca. 8% seitens des Vermieters ankündigen.  Die Mieterhöhung sollte angeblich rückwirkend zum 1. Januar in Kraft treten.

11. April   In der heutigen Ausgabe der Wirtschaftswochenzeitung "Kapital" werden die neuesten Ideen der Immobilienbranche, Wege aus der Krise zu finden, dargestellt.  In erster Linie geht es darum, dass die Baugesellschaften Leasing-Schemata anbieten, wobei der Bauherr auch als eine Art Finanzierungsgesellschaft agiert.  Dabei kann man z.B. nur 10% des Wertes der Immobilie als Anzahlung leisten.  Wenn allerdings im gleichen Zeitpunkt das Eigentum an der Immobilie übertragen wird, dann ist die gesamte Mehrwertsteuer (in Bulgarien derzeit 20%) sofort fällig.  Ein anderes Schema wäre "Miete mit Option zum Kauf", wobei die Fälligkeit dieser Steuer zu einem frühen Zeitpunkt entfällt, aber der "Preis" dafür ist, das zunächst kein Eigentum übertragen wird.  Weiter führt man aus, dass derartige günstigere Finanzierungsoptionen normalerweise mit überdurchschnittlichen Quadratmeterpreisen Hand in Hand gehen.  Auch gäbe es keine Garantie, dass das Bauvorhaben überhaupt bis zum Ende realisiert wird.

Bei kreativen Lösungen in einem Ihnen unbekannten bzw. wenig bekannten Markt empfehlen wir an zweiter Stelle professionelle Beratung.  An ersten Stelle empfehlen wir jedoch, zunächst alle herkömmlichen Finanzierungsmöglichkeiten in Betracht zu ziehen, etwa ein normales Bankdarlehen.

Nachrichten März 2009

07. März   Die heutige Ausgabe der Wirtschaftswochenzeitung "Kapital" ist schwerpunktmäßig dem Immobilienmarkt gewidmet.  Gleich auf der Titelseite sieht man schwarze Schreckensfiguren, Skelette und den Titel "Der Albtraum des Immobilienmarkts" mit dem Untertitel "Die Preise fallen, der Sektor ist allerdings weit vom Kollaps".  Die Zahlen im Material sind sehr unterschiedlich - laut Unternehmer seien die Preise um 30% gefallen, laut offizieller Statistik - lediglich um 20%; vom Zusammenbruch spreche man grundsätzlich bei einem Preissturz um 10% innerhalb eines Jahres.  Angeblich seien die Errichtungskosten für Quadratmeter Wohnfläche einschließlich Grundstückkauf um die 600 Euro. Daher gebe es noch keine echte Krise bei Verkaufspreisen von 750 - 800 Euro.  Die neu bewilligten Hypothekkredite an Privatpersonen im Januar 2009 waren insgesamt 34 Millionen Euro, gut 82% weniger als im Spitzenmonat April 2008 - damals mit 191 Millionen Euro.

Zum Thema "offizielle Statistik" zitieren wir wörtlich den folgenden Text von Seite 12:  "Banken haben die Kreditierung nicht eingestellt. Sie sind allerdings viel genauer bei den Bedingungen.  Wenn bei der Hypotheken-Kreditierung in der Vergangenheit auch das inoffizielle Einkommen berücksichtigt wurde, ist das jetzt nicht mehr möglich."
Zum Thema "600 Euro Quadratmeterkosten" müssen wir staunen.  Bei einer so breiten Streuung der Werte scheint das Rechnen mit einem Mittelwert - auch wenn sich diese Zahl dazu eignen würde - nicht wirklich Ziel führend.
Die Angabe über die Kreditvergabe an Privatpersonen ist diejenige Zahl, die die Lage am besten beschreibt.  Diese Zahl gilt es als Investor heut zu Tage genau zu analysieren.

Nachrichten Februar 2009

10. Februar   Sechs bulgarische Gesellschaften haben bereits Ihre Teilnahme an der MIPIM in der Zeit 10. - 13. März in Cannes, Frankreich, bekannt gegeben.  Jede wird unterschiedliche Projekte vorstellen, vor allem aber dürfte es sich dabei um große Businessgebäude in Sofia und den anderen Großstädten handeln.

09. Februar   Heute Abend im Rahmen eines Treffens mit dem Verband der lizenzierten Finanzanalytiker, zu dem auch viele Unternehmer eingeladen und erschienen waren, hat Minister Nikolai Vasilev die wirtschaftlichen Grundsätze des Programms von NDSV (derzeit Regierungskoalitionsmitglied, Partei des ehemaligen Königs und späteren

  

Ministerpräsidenten Simeon von Sachsen-Coburg und Gotha) präsentiert.  Als absolute Priorität No. 1 nannte er die Erhaltung des Währungsrats, d.h. des fixierten Wechselkurses zum Euro und hat fast rhetorisch gefragt:  "Würden die andren Parteien das Gleiche deklarieren?  Sie tun es ja so selten."  Als zweite Priorität wurden die Erhaltung der Bankenstabilität und die Einhaltung einer 40%-igen Obergrenze (derzeit: ca. 38%) der Staatsausgaben gemessen am BIP genannt.  Das gelte allerdings nur dann und in diesem Ausmaß, solange die Priorität No. 1 nicht gefährdet sei.  Fragen seitens des Publikums, ob es nicht besser wäre, Hilfspakete zu schnüren, so wie man dies in Westeuropa tue, beantwortete der Minister:  "Wenn alternativ eine rechte und eine linke Welle den Schiff schlagen, ist es Aufgabe des Kapitäns, das Steuer fest zu halten."

Wenn man die Abwertung des britischen Pfunds sieht und wenn man bedenkt, wie alles begann - Stunden nach der Nichteinladung der deutschen Kanzlerin zu einem Treffen, bei dem angeblich "europaweite Maßnahmen zur Krisenbekämpfung" hätten diskutiert werden müssen (in Wirklichkeit aber, wie mit vorwiegend deutschen Geldern britische und französische Banken gerettet werden sollten), kann man sich mit Recht fragen, ob in so einer Situation, wo eine klare politische Position bezogen werden muss, eine bulgarische Regierung wie Frau Merkel reagieren würde.  So, wie es aussieht, würde die NDSV es tun.  Weil man zu wissen scheint, dass eines der Dinge, die der Markt schwer bestraft, das Festhalten an einer nationalen Währung ist, sobald auch die kleinste Absicht, monetäre Tricks zu machen, an die Öffentlichkeit durchsickert.  Das britische Beispiel lehrt, dass Marktteilnehmer beginnen, den Angriff auf die Währung ganz vorsichtig zu verlangsamen, erst wenn entschuldigende Äußerungen hochrangiger Regierungsmitglieder auf einen Verzicht schließen lassen, Extremes anzustellen.

Nachrichten Januar 2009

20. Januar   In den heutigen Abendnachrichten des Senders bTV wurde über katastrophale Zustände am Immobilienmarkt berichtet.  Alle Experten sind sich einig, dass sich der Markt in einer schweren Krise befindet.  Unter anderem ging es um einen Rückzug vieler ausländischer Großinvestoren aus Investitionen in bulgarischen Immobilien.  Ferner ging es um einen Preissturz von 30-35% in den letzten drei Monaten und einem Volumen von 9,5 Milliarden Euro verkauften bzw. gekauften Wohnimmobilien in 2008, welches in 2009 keinesfalls erreicht werde.  Wegen des Dominoeffekts gibt es viele in Mitleidenschaft gezogene Wirtschaftszweige - Bau- und Möbelindustrie, Handwerker u.a.  Herr Wladikow sagte: "Es wird nicht übertrieben, wenn ich sage: Es gibt keinen Markt."

Es ist wirklich bemerkenswert, wie unmittelbar, schnell und - vor allem - wie stark sich die verknappte Bankfinanzierung auf den Immobilienmarkt in Sofia auswirkt.

 Der Preisboom scheint mehr und mehr etwas zu sein, dass durch billige und einfache Kreditvergabe in den letzten 2 - 3 Jahre nicht nur beschleunigt, sondern vielleicht erst möglich geworden ist.  Oder...doch nicht, war diese doch nur einer von mehreren Faktoren?
Wir glauben, dass (1) die EU-Mitgliedschaft und (2) die billige und einfache Kreditvergabe die zwei wesentlichsten Faktoren waren, in absteigender Einflussstärke erwähnt.  Das zweite ist nicht länger vorhanden.  Jetzt geht es darum, wie sich aus der Sicht der Investoren das erste entwickeln wird.  Und in diesem Punkt sind sehr wohl mehrere Szenarien möglich.

16. Januar   Heute hat der Staatspräsident Parvanov im Rahmen einer Vorlesung gesagt:  "Entschuldigen Sie, wir haben keine einzige neue Mutter seit [dem Ende] der Zeit von Todor Schiwkow geschraubt."  Ein paar Stunden später wurde diese Behauptung in der Sendung "Panorama" vom Wirtschaftsminister, ein Parteigenosse des Präsidenten Parvanov, mit Fakten widerlegt.

Die "Erkenntnis" des Staatspräsidenten, dass der ehemalige kommunistische Diktator Schiwkow noch lebt und seine Zeit nicht vorbei sei, ist wirklich merkwürdig - wie kann man außerhalb einer solchen Annahme erklären, dass er den gewaltigen Fortschritt in den letzten Jahren nicht wahrnehmen möchte, unter anderem die mit EU-Gelder gebauten Autobahnen (in deren Brücken Tausende von Schrauben und Muttern eingebaut sind).
Für den Westen müsste klar sein:  Es genügt, dass ein paar westliche Politiker - manche auch nur zögernd - in Richtung nachdenken, dass die Formel „mehr privat, weniger Staat“ heutzutage vielleicht wenig nützlich wäre, und ... plötzlich ist jemand in Osteuropa da, der bis dahin durchaus als verantwortungsbewusst und Europa-orientiert in Erscheinung getreten ist, der öffentlich die oben zitierten nostalgischen Gedanken äußert.
Dieses immer noch vorhandene latente politische Risiko sollten auch Immobilienkäufer bei ihren Plänen stets berücksichtigen.  Die "Kunst" dabei ist es selbstverständlich, es richtig quantifizieren zu können, auch hinsichtlich des zeitlichen Verlaufs.

15. Januar    Der gestern von Studenten, Landwirten, Umweltschützern und anderen Bürgern organisierte Straßenprotest vor dem Parlament ist das erste Ereignis dieser Art seit Jahren, welches am darauf folgenden Tag fortgesetzt wird.  Und das trotz der zahlreichen Verletzungen und Festnahmen am gestrigen Tag.  Neu war heute auch die Ausweiskontrolle, der Demonstranten unterzogen wurden.

12. Januar  Gleich zum Auftakt seiner EU-Ratspräsidentschaft setzte Tschechien eine künstlerisch provokante Initiative.  Unter dem Namen "Entropa" sind seit heute im Brüsseler EU-Ratsgebäude Frankreich mit einem Banner mit der Aufschrift "Grève!" ("Streik!") und Belgien als Pralinenschachtel zu sehen.  Die teilnehmende bulgarische Künstlerin hat ihr Land als türkische Toilette dargestellt.

In den Tagen mitten in der ärgsten Gaskrise, ausgelöst durch Russland und/oder der Ukraine (die gegenseitigen Schuldzuweisungen kann man nicht wirklich nachvollziehen), wäre eine Darstellung Bulgariens als ein Stück Eis, das (nur!) an einer einzigen russischen Gaspipeline hängt, ziemlich zutreffend und provokativ genug gewesen, zumal es manch einen Politiker zum seriösen Nachdenken über die zukünftige Energiepolitik animieren könnte.  Allerdings: Die darüber hinausgehende Provokation in der von "Entropa" gewählten Form wird kaum jemand in Bulgarien lustig finden.

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